Samstag, 21. November 2015

Filmkritik: Mockingjay 2 – Die Tribute von Gunatanamo

Hat gerade Aufständische pulverisiert: Friedensbringer




Eine der erfolgreichsten Filmsagen der vergangenen Jahre geht zu Ende. Begeistert stürmen die Fans in den letzten Teil der „Tribute von Guantanamo“-Reihe. Zu Recht, das Finale verspricht einige furiose Knalleffekte.


Handlung
Catniss Al-Badeen ist natürlich auch die Protagonistin im letzten Teil der auf vier Teile gestreckten Trilogie. In Kürze sei die Vorgeschichte und die Handlung der ersten drei Teile umrissen:
PanAmera beherrscht die bekannte Welt. Während es im Hauptland Großteils von Überfluss wimmelt, geht es den Menschen in den unterjochten Distrikten zusehens schlechter. Aus den Distrikten werden jedoch Öl und andere wertvolle Ressourcen abgebaut zum Wohle PanAmeras.
Seit einigen Jahren fordert PanAmera regelmäßig Tribute ein. Sie reagieren damit auf einen Aufstand der Distrikte vor 14 Jahren, bei dem ein Flugzeug in ein Hochhaus flog – das war natürlich nicht klug von den Aufständischen, denn dieser Terroranschlag wurde dazu genutzt, den Hass auf die Distrikte weiter zu schüren. Die Tribute werden zufällig aus den Distrikten ausgewählt. Es kann jeden treffen, der mit einem Flugzeug nach PanAmera reist. So wurde Catniss Al-Badeen aus dem 12. Disktrikt „Urak“ als Tribut zu den Guantanamo-Spielen geschickt. Üblicherweise kehrt kaum jemand von dort zurück. Unvorstellbare Qualen, Folter und Tod sind dort an der Tagesordnung. Doch Catniss gelang das Unvorstellbare – sie überlebt und kommt frei.
Im zweiten Teil der Saga kehrt sie als Hoffnungsträgerin in ihren Distrikt zurück. Das gefällt Präsident Snowbama nicht, und sie wird erneut zu den Guantanamo-Spielen geschickt. Mit Hilfe des Verräters Plutarch Snowden (warum heißen eigentlich alle Snow?) gelingt ihr abermals die Flucht.
In Mockingjay 1 und 2 nun führt Catniss einen Aufstand aller Distrikte gegen deren Ausbeuter an. Sie fordern, dass die Einnahmen durch das Erdöl und anderer Ressourcen zu erst mal dem eigenen Volk zu gute kommen sollten. Viele tapfere Männer und Frauen ziehen in den Kampf gegen PanAmera und Präsident Snowbama. Keiner glaubt, dass sie gegen die überlegene Armee gewinnen könnten. Und sie haben Recht, am Ende sind alle tot. In den Distrikten herrscht nun Anarchie, der eiserne Griff PanAmeras bleibt dennoch erhalten.

Kritik
Ein würdiger Abschluss des Epos. Viele Explosionen und Action-Szenen. High-Tech, aber auch Slapstick-Einlagen – es ist oft ungewollt komisch, wenn die Rebellen die hochgerüstete Armee mit ihren beschränkten Mitteln angreifen wollen.
Einige Zuschauer haben bis zum Schluss auf ein Happy-End gehofft. Aber mal ehrlich: sie hatten niemals Chancen. Gut also, dass die Filmemacher sich nicht auf unwirklich scheinende Wendungen eingelassen haben. So hat der sogenannte „Rat der Vereinigten Länder“ immer wieder Ansätze gezeigt, die Rechte der Distrikte zu schützen. Doch immer wieder wurde deutlich, dass sich dort niemand ernsthaft mit PanAmera anlegen möchte und dass niemand den Distrikten wirklich helfen wird.

Darsteller
Jennifer Lawrence als Catniss Al-Badeen ist eine großartige Besetzung. Sie zeigt die gesamte emotionale Palette. Man spürt bei ihr die tiefste Angst wie die verzweifelte Hilflosigkeit. Doch sie ist auch kämpferisch, zuversichtlich und stark. Für eine Oscar-Nominierung wird es vermutlich nicht reichen, dafür ist die Rolle nicht tiefgründig genug angelegt. Doch zieht Jennifer die Zuschauer in ihren Bann. Die anderen Schauspieler… ähm… keine Ahnung, alles Typen, da hab ich nicht so drauf geachtet. Woody Harrelson spielt glaube ich noch mit.

Bewertung
Wer die Reihe begonnen hat, muss den Schluss natürlich sehen! Aber Vorsicht: wer das Happy End liebt, wird ziemlich leiden. Die beruhigende Moral des Filmes ist: diejenigen, die die Macht und den Luxus haben, werden ihn auch behalten. Wenn sich die Ausgebeuteten wehren, wird alles nur noch schlimmer.

Text: AdG

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