Montag, 18. Januar 2016

Filmkritik: The Big Short 2 – Ooops, we did it again!




Nach dem Crash: die Börse liegt am Boden - schon wieder (Abbildung ähnlich)


Und schon wieder eine Fortsetzung. Ähnlich wie im ersten Teil von „The Big Short“ ist auch in diesem Streifen die Realität die Vorlage. Filmstart ist 2025. Doch war diese Fortsetzung wirklich nötig?


Rückblick: Handlung Teil 1
In Kürze: Durch hochspekulative Geschäfte und alle Tricks am Rande der Legalität boomt die Börse in New York und weltweit. Nur eine kleine Gruppe von Experten, bestehend aus Hedgefond-Manager Michael Burry (Christian Bale), Trader Steve Eisman (Steve Carell), dem Deutsche-Bank-Makler Greg Lippman (Ryan Gosling) und dem einstigen Star-Investor Ben Rickert (Brad Pitt) erkennt, dass alles nur eine große Blase ist, die bald platzen wird. Keiner in der Finanzwelt will das hören und so verzocken die „Börsianer“ unser aller Geld.
Soweit so gut, „The Big Short“ war seinerzeit ein äußerst spannender und gut umgesetzter Film, der aufzeigte, wie Gier und Kurzsichtigkeit einiger weniger eine ganze Weltwirtschaft ins Chaos stürzen können.


Handlung Teil 2
Die Handlung der Fortsetzung beginnt im Prinzip nahtlos nach Teil 1, die Haupthandlung spielt dann im Jahr 2018. Unmittelbar, nachdem sich die Börsen in den Industrienationen vom Schock erholt haben, geht alles wieder von vorne los. Wildgewordene Bankmanager toben wie Kinder ohne Aufsicht, Broker zocken schlimmer als ein Spielsüchtiger im Casino und sogar Uli Hoeneß ist wieder auf freiem Fuß. Als hätte die Welt nichts gelernt.
Ende 2015 gibt es bereits erste Vorboten: China schließt die Börse für mehrere Tage und bringt so die Weltwirtschaft ins Wanken. Nur wenige Jahre später ist es erneut soweit: alles bricht zusammen. Nur eine kleine Gruppe weitsichtiger Experten bestehend aus einem Hedgefond-Manager, einem Trader, einem Bankmanager und einem einstigen Star-Investor hat diesen Zusammenbruch geahnt und gegen den Markt spekuliert.
Mal ehrlich, was soll das? Zwei Mal die gleiche Handlung?


Darsteller
Ursprünglich war geplant, dass Leonardo di Caprio alle Sprechrollen in „The Big Short 2“ spielt. Nachdem er aber 2016 endlich seinen Oscar erhalten hat, zog er sich aus dem Filmgeschäft zurück („Danke für den Oscar. Macht‘s gut, Ihr Trottel!“).
Doch man fand eine gut eingespielte und als Börsennerds überzeugend wirkende Truppe. Hedgefond-Manager Apollo McCormick wird verkörpert vom jugendlich wie nie wirkenden Sylvester Stallone. Um sich schart er Trader Joe Nuts (Jason Statham), Bank-Austria-Manager Ferdinand Meyerhofer (Arnold Schwarzenegger) und dem einstigen Star-Investor David Rosenblatt (Jet Li). Weiterhin treffen wir auf EU-Präsidenten Jean-Claude Juncker (Jean-Claude van Damme), US-Präsidenten Barack Obama (Wesley Snipes), US-Präsidentin Hillary Clinton (Dolph Lundgren) und US-Präsidentum Donald Trump (Chuck Norris). Die Besetzung ist perfekt.


Bewertung
In einem Satz: unnötig wie ein Kropf! Der Film ist im Prinzip eine exakte Kopie des ersten Teils. Zum Teil wurden Passagen des Drehbuchs per Copy and Paste wieder verwendet. Als am Ende die Drehzeit knapp wurde, hat man sogar drei Szenen des ersten Teils in den zweiten eingefügt.

Auch wenn die Handlung real ist, wirkt es höchst unrealistisch, dass nach dem ersten Börsencrash die Regierungen der Welt, die Wirtschaftsbosse, die Bankmanager und die Börsianer nichts gelernt haben sollten. Es ist doch unvorstellbar, dass man den ganzen Apparat für Milliarden und Aber-Milliarden von Steuergeldern rettet und sie dann alle genauso weiterwurschteln lässt. Das widerspricht doch jeglicher Vernunft!

Man kann ja auch nicht 6 Filme drehen, wo die Hauptdarsteller pausenlos von Orks angegriffen werden. Oder eine Filmreihe, in der dreimal die gleiche Raumstation gesprengt wird.

Fazit: Lassen Sie sich nicht für dumm verkaufen. Glauben Sie nicht, was passiert ist!

Text: adg

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