Kujau beim Abschreiben der Hitler-Tagebücher (Abbildung ähnlich) |
Stuttgart – Ist der größte Kunstskandal der Deutschen
Geschichte nur eine billige Fälschung? Das zumindest legt ein Schriftstück
nahe, dass im Nachlass von Konrad Kujau gefunden wurde. Ein jüngst entdecktes Tagebuch des
Aktionskünstlers birgt eine unfassbare Behauptung.
Doch von vorne: Kujau war 1983 berühmt geworden, da er angebliche Tagebücher
von Adolf Hitler an den Stern verkaufte, welche diese voreilig
veröffentlichten. Eine Echtheitsüberprüfung des Bundeskriminalamtes ergab
jedoch, dass die Tagebücher eine Fälschung sein müssen, da das Papier
nachweislich erst nach 1950 hergestellt worden sein konnte. Kujau gab damals
vor Gericht zu, die 62 Bände selbst verfasst zu haben – und er wurde zum Star
der Kunst-Szene.
Alles geplant? Möglich, denn Kujaus geheimes Tagebuch
verrät: der vermeintliche Kunstfälscher war bei seinen Recherchen tatsächlich
auf Hitlers Aufzeichnungen gestoßen. Kujau witterte die Sensation, doch er
fürchtete, als „Entdecker“ der Tagebücher schnell in Vergessenheit zu geraten.
Den Fälscher von Hitlers Tagebüchern hingegen würde so schnell niemand vergessen.
Er besorgte sich Papier, das glaubwürdig genug aussah, aber als Kopie
identifizierbar war und schrieb die Tagebücher ab.
Der Anzeiger wird exklusiv in den nächsten Wochen Auszüge
aus Kujaus Tagebüchern abdrucken, die er für 9 Mio. Euro erworben hat, noch bevor sie an das BKA weitergeleitet werden.
Text: adg
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