Montag, 3. Oktober 2016

Tag der Deutschen Einheit – Was heute eigentlich gefeiert wird

Die wichtigsten Zutaten für leckere Kartoffeln: Reis, Nudeln und Kartoffeln (Abbildung enthält Gluten)

Deutschland – Es ist eine ganz besondere Zeit im Jahr, wenn es langsam auf den "Tag der Deutschen Einheit" zugeht. Überall blinken Lichter in den Tannen, die Supermarktregale füllen sich mit Leberkäs, Schweinebraten und Kartoffelknödelchen und an jeder Ecke bekommt man einen kleinen Schokoladen-Bundespräsidenten. Die Vorfreude äußert sich auch bei vielen in kleinen Reichstagskalendern, an denen man ab September jeden Tag ein Fensterchen verhüllt, hinter dem ein Politiker-Portrait zu sehen ist, bis schließlich alle eingepackt sind. Doch trotz der besinnlichen Phase wissen viele Deutsche eigentlich gar nicht mehr so genau, was am 3. Oktober gefeiert wird und was es mit den diversen Bräuchen auf sich hat.


Was wird gefeiert?
Besonders rechts-konservative Lager denken bei der Deutschen Einheit an eine Militäreinheit. Der Legende nach soll am dritten Oktober 1803 ein kleiner Trupp deutscher Reiter in schwarzen Uniformen mit roten Halsbändern und güldenen Knöpfen den Unterdrücker Napoleon in einem Erdloch bei Beirut ausfindig und dingfest gemacht haben. Historiker bezweifeln diese Geschichte jedoch, da es in Beirut selbst im Oktober viel zu warm ist, um schwarze Uniformen zu tragen.

Tatsächlich handelt es sich bei der Deutschen Einheit um eine Maßeinheit, die aus einem "Flickenteppich" an verschiedenen Maßen erlaubte, ein Maß in ein anderes umzurechnen. Endlich war Handel und Warenaustausch deutschlandweit möglich. Ein Württembergischer Fuder konnte problemlos in einen Bayerischen Eimer umgerechnet werden. Eine preußische Elle und ein holsteiner Fuß waren keine Gegensätze mehr. So konnten Bodenschätze und handwerkliche Erzeugnisse nicht mehr nur innerhalb der regionalen Grenzen gehandelt werden. Der Bayer konnte seine Kuckucksuhr nach Lübeck verkaufen, der Bremer hingegen seine Armbanduhren gegen Leipziger Printen eintauschen. Deutschland erblühte im Wirtschaftswunder, zog an den anderen europäischen Ländern in Sachen Lebensstandard und Reichtum vorbei und erfand den Charleston als Ausdruck von Wohlstand und Frohsinn. Durch die Einführung des metrischen Systems ist die Deutsche Einheit zwar inzwischen obsolet geworden, doch verdanken wir ihr immer noch den heutigen Wohlstand.

Die Deutsche Einheit wurde erfunden von Konrad Adenauer, dessen Geburtstag wir am 3.10. feiern. Besonders erstaunlich ist, dass Adenauer seine großartige Erfindung ohne jegliche Experimente machen konnte – zur damaligen Zeit ein absolutes Novum. Adenauer erfand auch den Vorläufer der heutigen LED-Lampe, das Pergamentpapier, den Kapitalssteuerveranschlagungszusatzerfassungsbogen und den Fallrückzieher.

Warum versteckt man zum Tag der Deutschen Einheit Kartoffeln?
Besonders die Kinder freuen sich darüber, den ganzen Tag durch Gebüsche zu krabbeln und nach bunt bemalten Kartoffeln zu suchen. Wichtig ist, dass die Kartoffeln dabei noch nicht gekocht sein dürfen. Doch woher kommt der Brauch?

Den Deutschen ging es gut durch die Einführung der Deutschen Einheit. Die Ernte war früh eingefahren und man hatte Samstags Zeit für die Sportschau. Als sich eines Tages der ungarische Schah Ferenc Puskas ankündigte, hatten die Menschen Angst, dass die Ungarn, wenn sie vom Wohlstand der Deutschen erfahren könnten, dort mit ihrer übermäßigen Streitmacht einfallen könnten (Deutschland durfte wegen der Niederlage im WM-Finale 66 noch keine eigene Armee haben). So gewandeten sich die Deutschen in ihre übelsten Lumpen und vergruben einen Teil der bereits geernteten Kartoffeln wieder, um sie unter den Augen des Schahs unter lautem Ach und Wehklagen mühsam mit bloßen Fingern wieder aus dem Boden zu pfriemeln.
Der Schah war entsetzt und überfiel stattdessen Österreiche. Die Freude in Deutschland war groß und so versteckte man jedes Jahr, in Lumpen gekleidet, bunt bemalte Kartoffeln zur Freude der Kinder.

Warum schmilzt man Blei?
Deutschland musste seine Armee nach der Niederlage 1966 in Wembley abschaffen. Die Waffen mussten eingeschmolzen werden. Doch die findigen Deutschen ließen sich nicht unterkriegen. Sie schmiedeten nicht etwa Pflugscharen oder Geräte aus den Waffen, sondern gossen sie in zufällige Formen. Diese hatten oft scharfe Kanten und Spitzen, und obwohl sie nun offiziell nicht mehr als Waffe zählten, konnte man doch gut dem Russ oder dem Franzos damit ordentlich zusetzen. Man machte sich eine Freude daraus, das flüssige Metall in ein Abkühlbecken zu gießen, die Form zu betrachten und danach eine Prophezeihung für denjenigen auszusprechen, dem man damit ein meist grausames Ende bereiten möchte.
Da Eisen am heimischen Esstisch so schwer zu schmelzen ist, führt man dieses Brauchtum heute mit leichter schmelzbarem Blei fort.

Warum zieht man mit einem Bauchladen durch die Innnenstadt und belästigt andere Leute?
Hierbei handelt es sich um einen Brauch, der wohl von texanischen Spätaussiedlern wieder nach Deutschland gebracht wurde. Denn das Kaufen und Verkaufen entspringt dem typisch amerikanischen Kapitalismusgedanken. Die Kinder in Deutschland haben den Brauch häufig in amerikanischen Fernsehserien gesehen und fanden es irgendwann so toll, dass sie es auch ausprobieren wollten. Da Deutschland nicht so prüde ist, wie Amerika, hat man den Bauchladen allerdings anstatt mit selbstgemachter Zitronenlimonade und Heiligenbildchen für die lieben Kleinen mit Schnaps und Gegenständen mit pornographischen Abbildungen aufgefüllt. Heute gehört der Bauchladen zum Tag der Deutschen Einheit, wie der Schokokuss zu Karfreitag.

Der Anzeiger wünscht allen Deutschen und denen, die es werden wollen, ein besinnliches und friedliches Fest, lecker Labskaus (oder was auch immer Sie heute traditionelles essen) und ein schön geschmücktes Grundgesetz.

Text: adg


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