Hat Angst, dass ihm jemand die Uhrzeit verrät: Mann |
Deutschland – Kaum verschwinden die Horror-Clowns langsam
aus den Schlagzeilen, schon greift ein neuer, noch unfassbarerer Trend in
Deutschland um sich. Immer mehr Bürger, die in missliche Lagen geraten waren,
berichten davon, dass sie am hellichten Tage und auf offener Straße von
wildfremden, freundlich lächelnden Menschen angesprochen wurden, die ihre Hilfe
angeboten haben. Das erschreckendste daran war, dass keiner der vermeintlichen
Helfer dabei eine Gegenleistung einfordern wollte – nach einem kurzen „Gern
geschehen!“ seien die meisten verschwunden und der Spuk war vorbei.
So ging es Melanie G. (32) aus Bremen, der nach dem Einkauf
auf halbem Weg nach Hause die Plastiktüte gerissen ist. „Alles Zeug kullerte
kreuz und quer über den Boden. Zum Glück hatte es nicht geregnet. Das war mir
natürlich sehr unangenehm, besonders, weil viele Leute mich sehen konnten.“
Zunächst war alles normal: die meisten Menschen ignorierten das Missgeschick
dezent, ein paar kicherten sichtlich und eine vorbeigehende Dame schüttelte
verächtlich den Kopf. Doch dann ereignete sich etwas, das Melanie wohl so
schnell nicht vergessen wird: „Ich weiß gar nicht, wo er auf einmal herkam, er
stand plötzlich direkt vor mir. Dieser Typ, ganz normal gekleidet, und im
Gesicht dieses Grinsen… dieses wirklich ganz freundliche Lächeln, bei dem sogar
die Augen mitlächeln… es war gruselig.“ Melanie kommen bei der Schilderung
erneut die Tränen, so tief sitzt der Schrecken über das Ereignis. „Und dann,
ohne dass ich gefragt hätte, öffnet er seinen freundlichen Mund und sagt nur: ,Lassen
Sie mich ihnen helfen‘ [Bei diesen Worten ringt Melanie mit ihrer Fassung; Anm.
d. Anh.] und er fängt einfach so an, meine Einkäufe aufzuheben. Und damit nicht
genug, den Apfel hat er auch noch sauber…“ Hier mussten wir das Gespräch
abbrechen.
Melanie G. ist kein Einzelfall. Auch Falko I. (27) aus Gera
ist einem der „Helfer“ begegnet. Falko stand verzweifelt vor dem Parkscheinautomaten,
ihm fehlten gerade 20 ct. um den gewünschten Betrag einwerfen zu können, als
plötzlich hinter ihm eine sanfte, milde Stimme anbot, ihm das Geld zu schenken –
einfach so. Der verdutzte Falko stand kurz darauf mit dem fremden Geld in der
Hand alleine da, denn so spontan die Person erschienen war, war sie auch wieder
verschwunden. Falko warf das Geld sofort in den Randstein und fuhr nach Hause.
Auch vor Minderjährigen machen die „Helfer“ nicht halt.
Melina (16) aus Kaiserslautern war mit dem Fahrrad unterwegs. Als die für ihr
Alter kleine Melina das Rad wegen einer Abkürzung eine Treppe rauftragen
wollte, tat sie sehr schwer damit. Die anderen Passanten stürmten an ihr
vorbei, rempelten gegen sie und das Fahrrad und meckerten sie bisweilen an –
wie üblich. Bis plötzlich eine Unbekannte ungefragt mit anpackte und das Bike
die Treppen bis zum Absatz trug – mit dem bekannt gruseligen Lächeln und ohne
jede Forderung.
Woher der seltsame Drang kommt, Fremden ungefragt zu helfen,
stellt klinische Psychologen vor ein Rätsel. Jedoch kann man davon ausgehen, dass
bereits in der Erziehung viele Weichen für das merkwürdige gestellt wurden.
Eine verminderte „Ich-Bezogenheit“ bis hin zu ausgeprägtem Altruismus sind sehr
wahrscheinlich. Ebenso kann es sein, dass die Freundlichkeit dieser Menschen
auch in anderen Situationen auftritt. Möglicherweise sind die Menschen sogar zu
ihrer Familie freundlich, könnten Freundlichkeit sogar gegenüber Tieren
verüben.
Insgesamt 53 Fälle ungefragter Freundlichkeit wurden im
aktuellen Monat den deutschen Polizeibehörden gemeldet. Besonders erschreckend:
auch Flüchtlinge und Muslime werden immer öfter das Ziel von Hilfsbereitschaft.
Keiner der „Helfer“ konnte bisher identifiziert werden. Die Polizei rät dazu,
in Fällen von unerwarteter Hilfsbereitschaft ruhig zu bleiben – in den meisten
Fällen sind sie harmlos. Wenn andere Passanten anwesend sind, sollte dringend
um Unterstützung gebeten werden. Auch wüste Beleidigungen gegenüber der
freundlichen Person können ein Erfolgsrezept sein. Man kann nur hoffen, dass
dieser Trend bald wieder von Deutschlands Straßen verschwunden ist. Experten
befürchten jedoch, dass es gerade in der Weihnachtszeit nochmal zu einem
rasanten Anstieg kommen kann.
Text:adg
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