Weihnachten – Was wird eigentlich gefeiert
Bitte auf den Wein achten! (Symbolfoto) |
Es ist wieder soweit, die „staade“ Zeit ist da, die Menschen
versuchen hektisch und fieberhaft besinnlich zu werden. Es ist die Zeit im Jahr,
in der man all seine Liebe aufbringt um seine Familienmitglieder nicht zu
erwürgen und in der man sich endlich mal daneben benehmen kann auf der
Weihnachtsfeier, mit der Sekretärin flirtet oder dem Chef sagt was man von ihm
hält. Doch nur wenige erinnern sich noch an den Ursprung von Weihnachten, weil
keiner alt genug ist. Der Anzeiger klärt auf und erklärt die vielen
verschiedenen Brauchtümer und Traditionen rund um die Mutter aller
Familienfeste.
Was wird gefeiert –
die Weihnachtsgeschichte
Es begab sich zu jener Zeit (also damals, Anm. d. Red.),
dass in mehreren Städten des Reiches die Bürgerinnen und Bürger auf die Straße
gingen, um für oder gegen irgendetwas zu demonstrieren (die Geschichtsschreiber
sind hier ungenau). Einer Theorie zufolge protestierte man gegen Geschichtsschreiber
oder für mehr davon. So oder so, der Slogan „Wir sind das Volk“ wurde dabei in
vielen Städten verwendet. Da die Forderungen dabei aber unterschiedlich waren,
war der König verwirrt darüber, dass er scheinbar verschiedene Völker regierte.
So gab er eine Volkszählung in Auftrag, um herauszufinden, um wie viele Völker
es sich denn nun handle.
In einem davon unabhängigen Handlungsstrang kam der Zimmermann
Josef auf einem Rentier geritten, im Schlitten dahinter wurde seine
hochschwangere Frau Maria gezogen. Sie wollten entgegen Marias Willen zu Josefs
Eltern, die er jedes Jahr um diese Zeit besuchte. Widerwillig kam Maria mit,
aber die Stimmung war im Keller. Dann hatte auch noch der Schlitten eine Panne,
und die beiden mussten Rast machen. Da sie Mitglied im Schlittenclub waren,
aber leider nur Basis-Mitglied bekamen sie eine sehr mangelhafte Unterkunft
zugewiesen. Zwar erstrahlte hell ein Stern auf der Unterkunft, doch der Komfort
ließ sehr zu wünschen übrig. Es kam, wie es kommen musste, Marias Kind kam zur
Welt und sah Josef kaum ähnlich. Dennoch war
Josef angetan, denn es war Jesus, der Messias, von dem später noch zu
reden ist.
Warum fahren wir nach
Hause?
Auch Josef wollte nach Hause zu den Eltern. Deswegen machen
wir das bis heute nach. Aufgrund der Emanzipation können Pärchen auch zu ihren
Eltern fahren. Wichtig ist nur, dass der andere Partner dadurch durchweg in
eine negative und angespannte Grundhaltung versetzt wird.
Warum schmücken wir
Weihnachtsbäume?
In erster Linie, weil die Bäume das auch nach Jahrmillionen
der Evolution noch nicht selbst hinkriegen. Die wenigen Bäume, die es versucht
haben, bewiesen furchtbar schlechten Geschmack und sahen am Ende recht wie
billige Flittchen aus. Das muss nicht sein, es sind Kinder anwesend.
Woher kommt das
Lametta?
Josef trug eine ziemlich coole Lederjacke mit Fransen. Die
Jacke hat er in der Unterkunft an die tannenbaumförmige Garderobe gehängt.
Leider ist dem Zimmerservice aus Versehen ein Rollmops über die Jacke
gekullert, woraufhin die Fransen zum Teil silbrig schimmerten. Das gefiel Josef
und Maria, so dass sie es beibehielten.
Warum schenken wir
uns Brot und Salz?
Unfassbar: noch so ein Bild |
Brot hingegen schenkt man sich wegen einer gelungenen Werbekampagne der Brotindustrie im Mittelalter. Mit vielen Plakaten machten sie den Menschen weis, das Salz ohne Brot nicht schmecke, bis es schließlich alle glaubten.
Traditionalisten schenken auch heute noch einfaches Fleur de
Sel und dazu eine deftige Roggenkruste. Aber auch Chilisalz in Kombination mit
zum Beispiel Rosinenbrot sind heute keine Seltenheit mehr. Wer‘s mag…
Warum stecken wir
einen dicken Mann mit Bart in den Kamin?
Ganz einfach: damit es warm bleibt in der Stube. Wenn die
Feiertage kommen, kann man kein Holz nachkaufen für frisches Feuer. Der Kamin
ist jedoch ständig offen und es zieht kalt rein. Also fingen die Leute an, den
Kamin für die Feiertage abzudichten. Da man jedoch wenig hatte, war das
einzige, was das entsprechende Volumen hat und gleichzeitig flexibel genug, um
sich dem Schornstein anzupassen, ein dicker Mann. Der Bart gehörte dabei lange
nicht zur Tradition. Er geht zurück auf eine Abbildung des Weihnachtsstopfens
von Hieronimus Bosch, auf der der dicke Mann einen langen Bart hatte. Das hat
die Menschen so verstört, dass sie den dicken Mann zukünftig nur noch mit langem
Bart abgebildet und in echt verkleidet haben.
Warum verhauen wir
uns mit sauren Bratwürsten?
Jesus hat an seinem 18. Geburtstag, der bis heute zufällig
am gleichen Tag gefeiert wird, mit seinen Freunden zusammen gegessen. Es gab
Bratwürste. Diese nahm Jesus zum Symbol, um seinen Freunden das Prinzip der
Dreeinigkeit zu erklären. Schließlich werden in einer Wurst Fleischbrät,
Gewürze und Kräuter, also drei Bestandteile eingearbeitet und dennoch ist es
hinterher eine Wurst (dieses Gleichnis ist der Grund, warum die Muslime bis
heute kein Schweinefleisch essen). Als Zeichen dafür, dass der Geist Gottes
alle seine Freunde berührt hat, schlug Jesus danach jedem von ihnen seine Wurst
ins Gesicht, im Anschluss sollten ihm alle ihre Würste ins Gesicht schlagen. Sein
Ausspruch „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ führt dazu, dass wir diese Tradition
bis heute fortführen, wenn auch das Ausmaß der Wurstschläge zugenommen hat.
Saure Bratwürste werden vor allem deswegen genommen, da es
zu Jesu Zeiten verboten war, ungesäuerte Bratwürste zu essen.
Wünscht der Anzeiger allseinen
Leserinnen und Lesern frohe Weihnachten, besinnliche Festtage, die Gelegenheit,
das vergangene Jahr zu verdauen, Energie für das kommende Jahr zu sammeln und
ein tollwütiges Rebhuhn auf dem Kopf?
Nein, denn ein tollwütiges Rebhuhn auf dem Kopf hat niemand
verdient, der den Anzeiger liest.
Text: adg
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