Aufwendiges Schloss (Abbildung ähnlich) |
Berlin – Fahrraddiebstahl ist kein Einzelfall. Im Gegenteil:
immer öfter werden direkt zahlreiche Drahtesel auf einmal von organisierten
Diebesbanden in koordinierten Aktionen regelrecht geerntet. Alleine im letzten
Jahr wurden der Polizei 332.486
Fälle von Fahrraddiebstahl gemeldet, die Dunkelziffer ist vermutlich
deutlich höher. Dabei können die Behörden oft wenig tun, um die gestohlenen Räder
wieder zu finden. Vielmehr müsse der einzelne Bürger mehr für den Schutz seines
fahrbaren Untersatzes achten. Größter Unsicherheitsfaktor: Zahlenschlösser mit
völlig unzureichenden Passwörtern.
Sicherheitsexperte Dirk Berkin von der Firma SecureProtect erklärt das Problem: „Ein
gewöhnliches Zahlenschloss hat vier, manchmal sogar nur drei Stellen, von denen
jede lediglich mit den Ziffern von 0 – 9 belegt werden kann. Das ergibt 10.000
bzw. bei den dreistelligen Schlössern gerade mal 1000 mögliche Kombinationen.
Für den Laien klingt das zwar nach viel, doch geübte Diebe haben so einen
einfachen Code sehr schnell geknackt.“ Weiterhin seien viele Fahrradbesitzer
sehr leichtsinnig im Umgang mit ihren Codes. Viele verwenden persönliche Daten,
wie den eigenen Geburtstag oder Zahlenfolgen wie „1234“. „Das sind natürlich
die Kombinationen, die jeder erfahrene Fahrraddieb zuerst ausprobiert“,
erläutert Berkin.
Berkins Firma hat deswegen ein neues Zahlenschloss
entwickelt, dass wesentlich sicherere Passwörter ermöglicht. Das
Sicherheitsschloss Bike Tyson ist mit
8, 9 oder sogar 10 Stellen erhältlich und bietet neben Ziffern auch die
Möglichkeit, Buchstaben und Sonderzeichen einzugeben. Nutzer können ihr
Passwort selbst wählen, jedoch werden nur Codes akzeptiert, die mindestens je
eine Zahl, einen Buchstaben und ein Sonderzeichen enthalten und in denen kein
sinnvolles Wort enthalten ist. Zudem fordert das Sicherheitsschloss alle drei
Monate die Eingabe eines neuen Passworts, welches dem bereits benutzten nicht zu
ähnlich ist.
„Notieren Sie auf keinen Fall das Passwort, und führen Sie
die Notiz auf keinen Fall mit“, rät Berkin schließlich. Nur so könne die
Sicherheit des Fahrrads gewährleistet werden. Böse Buben werden sich an Bike Tyson die Zähne ausbeißen – so das
Versprechen von SecureProtect. Die
Firma arbeitet darüber hinaus an weiteren Ideen, die den Alltag sicherer machen
sollen: „Im Herbst werden wir eine Hose mit abschließbaren Taschen auf den
Markt bringen, um Taschendieben das Leben schwer zu machen. Besonders
interessant für viele Kunden wird sicherlich unser neuestes Projekt sein, an
dem die Forschungsabteilung gerade tüftelt: ein Fallschirm für Smartphones.“
Text: adg
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