Samstag, 24. Juni 2017

8 – 10 Zeichen incl. Sonderzeichen: Experten empfehlen Sicherheitsfahrradschlösser




Aufwendiges Schloss (Abbildung ähnlich)

Berlin – Fahrraddiebstahl ist kein Einzelfall. Im Gegenteil: immer öfter werden direkt zahlreiche Drahtesel auf einmal von organisierten Diebesbanden in koordinierten Aktionen regelrecht geerntet. Alleine im letzten Jahr wurden der Polizei 332.486 Fälle von Fahrraddiebstahl gemeldet, die Dunkelziffer ist vermutlich deutlich höher. Dabei können die Behörden oft wenig tun, um die gestohlenen Räder wieder zu finden. Vielmehr müsse der einzelne Bürger mehr für den Schutz seines fahrbaren Untersatzes achten. Größter Unsicherheitsfaktor: Zahlenschlösser mit völlig unzureichenden Passwörtern.


Sicherheitsexperte Dirk Berkin von der Firma SecureProtect erklärt das Problem: „Ein gewöhnliches Zahlenschloss hat vier, manchmal sogar nur drei Stellen, von denen jede lediglich mit den Ziffern von 0 – 9 belegt werden kann. Das ergibt 10.000 bzw. bei den dreistelligen Schlössern gerade mal 1000 mögliche Kombinationen. Für den Laien klingt das zwar nach viel, doch geübte Diebe haben so einen einfachen Code sehr schnell geknackt.“ Weiterhin seien viele Fahrradbesitzer sehr leichtsinnig im Umgang mit ihren Codes. Viele verwenden persönliche Daten, wie den eigenen Geburtstag oder Zahlenfolgen wie „1234“. „Das sind natürlich die Kombinationen, die jeder erfahrene Fahrraddieb zuerst ausprobiert“, erläutert Berkin.

Berkins Firma hat deswegen ein neues Zahlenschloss entwickelt, dass wesentlich sicherere Passwörter ermöglicht. Das Sicherheitsschloss Bike Tyson ist mit 8, 9 oder sogar 10 Stellen erhältlich und bietet neben Ziffern auch die Möglichkeit, Buchstaben und Sonderzeichen einzugeben. Nutzer können ihr Passwort selbst wählen, jedoch werden nur Codes akzeptiert, die mindestens je eine Zahl, einen Buchstaben und ein Sonderzeichen enthalten und in denen kein sinnvolles Wort enthalten ist. Zudem fordert das Sicherheitsschloss alle drei Monate die Eingabe eines neuen Passworts, welches dem bereits benutzten nicht zu ähnlich ist.

„Notieren Sie auf keinen Fall das Passwort, und führen Sie die Notiz auf keinen Fall mit“, rät Berkin schließlich. Nur so könne die Sicherheit des Fahrrads gewährleistet werden. Böse Buben werden sich an Bike Tyson die Zähne ausbeißen – so das Versprechen von SecureProtect. Die Firma arbeitet darüber hinaus an weiteren Ideen, die den Alltag sicherer machen sollen: „Im Herbst werden wir eine Hose mit abschließbaren Taschen auf den Markt bringen, um Taschendieben das Leben schwer zu machen. Besonders interessant für viele Kunden wird sicherlich unser neuestes Projekt sein, an dem die Forschungsabteilung gerade tüftelt: ein Fallschirm für Smartphones.“

Text: adg

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