Dienstag, 20. Juni 2017

Zu viele Kinder mit blöden Vornamen: Klassenrowdy erleidet Nervenzusammenbruch


Brechen manchmal zusammen: Nerven (Symbolbild)


Hannover – Jonas F. (10 – Name geändert) ist am Ende. Der Klassenrowdy der Klasse 3a der Gerhard-Schröder-Grundschule erlitt einen schweren Nervenzusammenbruch. Der Grund: inzwischen sind zu viele Kinder in seiner Klasse, die aufgrund ihrer eigenwilligen Vornamen gemobbt werden müssen. Der ständige Druck, andere zu hänseln, hat Spuren bei Jonas hinterlassen: „Chantalle-Leelou, Bellaphina Fee, Tyler Kevin, Lennox-Pascal, Prince Manfred, …“ unablässig gibt der 10-jährige die Namen von sich, die ihn quälen. Ein normales Gespräch ist derzeit nicht mit Jonas möglich.

Die Psychologin Chiara Xulpheia Remmelstedt (34), die sich mit Jonas befasst, berichtet von der schweren Arbeit mit dem Jungen: „Jonas ist wirklich schwer traumatisiert. Er verschließt sich von mir, scheinbar überträgt er seine Probleme in seiner Klasse auch auf andere Menschen in seiner Umwelt. Noch komme ich nicht an ihn ran, aber das wird sich hoffentlich verbessern. Ich habe seinen Eltern aufgetragen, in seiner Gegenwart möglichst oft meinen Namen auszusprechen, damit er sich an mich gewöhnt.“

Klassenlehrer LeBron Schwemmer (38) hat Jonas in der letzten Zeit beobachtet: „Für ihn war es wirklich anstrengend. Immer, wenn er sich über einen Namen ordentlich ausgelassen hatte, drehte er sich um und fand direkt die nächste Zielperson. Wir haben mehrfach mit Jonas geredet, dass er sich doch etwas zurückhalten soll. Doch egal, ob er Mandy-Faye sieht oder Jayden-Herkules, er kann es einfach nicht lassen.“

Jonas ist kein Einzelfall. Immer öfter geraten Klassenrowdys unter großen Druck. Chiara Xulpheia Remmelstedt rät deswegen werdenden Eltern: „Geben Sie ihrem Kind keinen zu verrückten Namen wie Johannes oder Tobias, auch Lisa oder Susanna verbieten sich. Sie werden so zu Außenseitern und müssen zu Hänseleien greifen, um sich durchzusetzen. Moderne Namen, wie Caprice oder Sunny-Tiger für Mädchen bzw. Draco oder Pharell-Walter hingegen machen ihnen eine problemlose Eingliederung möglich. Im Zweifel ist ein Doppelname immer eine gute Wahl.“ 

Text: adg

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