Flagge von Burkina Faso (Abbildung ähnlich) |
Deutschland/Ougadougou (Ja, das ist wirklich ein Ort) – Große Erleichterung
bei Millionen deutschen Internetnutzern. Nachdem auf vielen Seiten der Hinweis
aufploppte, dass es erneut einen Terroranschlag mit mindestens 18 Toten gab,
war zunächst die Angst groß. „Nicht schon wieder“, stöhnten wohl viele vor den
Bildschirmen. Doch dann die Auflösung: der Anschlag war nicht in einem
wichtigen Land wie Frankreich oder England, sondern bloß in Burkina Faso (Ja,
das ist wirklich ein Land). Man kann sich also sofort anderen Dingen widmen.
„Ich war schon dabei, wieder einen Filter für mein
Facebook-Profilfoto rauszusuchen. Aber dann habe ich gesehen, dass es völlig
unnötig wäre“, so Jaqueline Schneider (19). „Da in Burkina dingsda haben die
bestimmt eh kein Internet und würden das gar nicht mitkriegen. Und überhaupt:
haben die eigentlich eine Flagge, die man über das Profilbild legen könnte?
Vielleicht google ich das mal… oh Rabatt auf Zalando, einen Moment!“
Auch europäische Spitzenpolitiker bewiesen Fingerspitzengefühl,
indem sie nicht die Bevölkerung mit unnötigen öffentlichen Verurteilungen des
Anschlags und Mitgefühlsbekundungen ständig an das leidige Thema erinnert
haben. Schließlich gibt es wichtigeres wie Wahlkampf, Trumps erneutes
Fehlverhalten und die Dieselaffäre. Lediglich Hamburgs Erster Bürgermeister
Olaf Scholz trat vor die Kameras und tat sein Bedauern und sein Mitgefühl kund,
allerdings bezog er sich auf das Ausscheiden des HSV in der ersten
DFB-Pokalrunde.
Auf Nachfrage, wie Politiker den jüngsten Anschlag beurteilen,
antworteten unabhängig voneinander Angela Merkel, Martin Schulz, Emmanuel
Macron, Theresa May, Sergio Mattarella und viele andere „Sehr, sehr traurig.
Sie war noch eine so junge weiße Frau! Ich hoffe, sie bestrafen den Fahrer des
Wagens hart!“
Text: adg
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