Donnerstag, 10. August 2017

Softwaretest: Kim Nuk-em Fornever 4D



Szene aus einem ähnlichen Spiel (Abbildung ähnlich)



Für viele Spielefans hat das Warten endlich ein Ende: der neue Teil der Saga kommt endlich in die Läden. Nach den Vorgängerspielen „Kim Nuk-em“, „Kim Nuk-Il“ und „Kim Nuk the UN“ folgt nun „Kim Nuk-em Fornever 4D“. Wir haben das Spiel für Sie getestet.

Handlung
Der Held der Serie Kim Nuk-em ist inzwischen freundlicher Diktator und oberster Frauenheld des kleinen, friedlichen Landes Kimrea geworden. Doch das Idyll wird bedroht, denn Kim fürchtet eine Invasion der Alienrasse Amergilantis unter ihrem finsteren Anführer Dr. Prodon. Kurzerhand beschließt er, dem ganzen präventiv zu begegnen und die Aliens zuerst anzugreifen.
Danach teilt sich das Spiel in mehrere Episoden auf. Der erste Teil besteht darin, dass Kim seine besten Wissenschaftler unter Epressung, Druck und Folter dazu bewegen muss, die Technik für einen nuklearen Marschflugkörper bereit zu stellen. Im nächsten Teil konfrontiert Kim seine Feinde nun mit immer härteren Drohungen. Doch natürlich sind auch die Aliens in der Kunst des Drohens versiert, so dass sich ein heftiger Schlagabtausch entwickelt. Im letzten Teil dann wird der Atomkrieg ausgetragen.

Wie von Spielen des Genres erwartet, bleibt die Story eher flach, runtergebrochen auf altbekannte Böse-gegen-Böse-Klischees. Viel erinnert an Spiele wie „Cold Wars 1963“ oder „Call of Cuba“. Aber wer solche Games liebt, der will selten komplexe Charakterentwicklung sehen. Kritisiert wird zum Teil, dass in dem ganzen Spiel Frauen überhaupt keine Rolle haben, nicht einmal mehr als Sexobjekte – auch das eher genretypisch.

Grafik
Die Grafik ist im allgemeinen recht ansehnlich geworden. Viele Sequenzen wirken beinahe so echt wie Nachrichtensendungen. Schwache Qualität in einigen Bildern ist ein gewolltes Stilmittel, um es wie Aufnahmen aus einem technisch unterentwickelten Land wirken zu lassen.
Bei der Hauptfigur Kim Nuk-em ist festzustellen, dass er das blendende und eigentlich schon deutlich überzeichnet-männliche Aussehen der letzten Teile beibehalten und sogar noch verbessert hat. Kim ist kurzerhand alles, was sich laut Klischee Frau an einem echten Kerl wünscht: 60-90-60, modischer Undercut und nicht eins, nicht zwei, sondern sogar drei markante Kinne machen ihn zum Urbild der Männlichkeit.
Ebenso gelungen ist sein Alien-Gegenspieler Dr. Prodon. Hier ist den Grafikern der Spagat gelungen zwischen einer Figur, die zwar sehr menschenähnlich, aber dennoch auf den ersten Blick als eindeutig außerirdisch zu erkennen ist. Die merkwürdige Hautfarbe und das eindeutig falsche Haupthaar sind die besten Hinweise.
Wenig Mühe haben sich die Grafiker allerdings bei den weiteren Bewohnern von Kimrea gemacht, die irgendwie alle gleich aussehen.

Gameplay
Das Spiel hat einige Längen. So dauert es ewig, bis man endlich funktionierende Atomwaffen hat. Die häufigen Tests bieten irgendwann kaum mehr Spannungsbögen, auch die halbherzigen Drohungen der Außenwelt verpuffen irgendwann spurlos. Auch der verbale Schlagabtausch zwischen Kim und Dr. Prodon wird Action-Fans schnell ermüden. Im Prinzip gilt es immer nur, aus den vorhandenen Optionen die nächstschlimmere Eskalationsstufe auszuwählen. Gähn.
Hat man es dann endlich zum Atomkrieg geschafft, beginnt endlich etwas Action. Leider ist das Spiel dann zu schnell vorbei. Zwei, drei Mal aufs rote Knöpfchen gedrückt, und schon ist der Krieg beendet. Kurzes Vergnügen. Der Storymodus fesselt kaum.

Auch der groß angekündigte Mehrspielermodus enttäuscht: Weltweit können immer nur zwei Personen gleichzeitig das Spiel spielen, der Rest der Spielerwelt kann zusehen ohne eingreifen zu können. Dabei beeinflussen die Entscheidungen der beiden Spieler auch das Game der übrigen und können ganze Spielstände zurücksetzen. Das führt oft zu Frust.

Fazit
Die Handlung und die Figuren der vorangegangenen Teile sind liebevoll und konsequent fortgesetzt worden. Die Grafik ist insgesamt überzeugend. Leider bleibt das Spiel selbst hinter den Erwartungen zurück. Die Macher versprechen, dass bald niemand mehr an dem Spiel vorbeikommt. Doch wir hoffen mal, dass das nur leere Drohungen sind. Unser Tipp: Muss man nicht haben.

Test: adg

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