Montag, 11. September 2017

Alice Weidels E-Mail zu früh veröffentlicht: Russischer Hacker gefeuert




Ein Fluss                                                Reicher                                          Russe (Symbolcollage)




Moskau – Da war Dimitri Kusnezow (vermutlich ein Deckname) (21 (vermutlich ein Deckalter)) etwas zu voreilig. Vermutlich war der junge Computerspezialist sehr aufgeregt, dass er das erste Mal im Auftrag Putins die Wahl in einem einflussreichen Land beeinflussen sollte. Bislang durfte er sich nur im ein oder anderen Entwicklungsland erproben. Wegen guter Leistungen hat Putin ihn nun mit an die Bundestagswahl am 24. September beordert. Scheinbar war die Euphorie so groß, dass Kusnezow nun ein unangenehmer Fauxpas passiert ist: Eine kolportierende E-Mail von AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel (vermutlich kein Deckname) erschien nun zu früh.

Die Mail enthält Aussagen, die Weidel in ein rechtsextremes Licht rücken sollen. Geplant war die Weiterleitung an deutsche Medien zwei Tage vor der Bundestagswahl. Doch in seinem Überschwang hat der junge Hacker die Nachricht bereits zwei Wochen vor der Wahl an die Redaktion von „die Welt“ geschickt. Zu früh, so Polit-Experte (vermutlich eine Deck-Berufsbezeichnung) Reinhold Mehrweg: „Zwei Tage vor der Wahl kann das Auftauchen einer E-Mail noch einige Wähler beeinflussen. Im Affekt lässt man sich dazu hinreißen, sein Kreuzchen anderswo zu setzen. Doch zwei Wochen sind in der schnelllebigen Informationswelt eine Ewigkeit. Bis dahin kann genug Zweifel an der Echtheit der Mail gesät werden. Zudem ist das Thema bis zur Wahl längst vergessen.“

Unklar ist noch, ob es sich um eine tatsächliche Mail von Alice Weidel handelte oder ob es sich um eine Fälschung handelt. Kusnezow möchte dazu keine Aussage treffen: „Berufsgeheimnis“. Ohnehin spiele das gar keine Rolle, so Mehrweg. AfD-Zugeneigte Wähler würden die Mail in jedem Fall für eine Fälschung halten, oder aber sie würden den Inhalt sogar heimlich begrüßen. AfD-Gegner hingegen sind auch ohne die Mail davon überzeugt, dass die AfD-Spitzenkandidatin rechtsradikales Gedankengut vertritt. Der Meinung ist wohl auch das Russische Ministerium für Internetsicherheit (vermutlich eine Deckorganisation für Hackerangriffe). Auf deren Homepage erschien nun eine als geheim eingestufte Pressemitteilung:

                „Das Ministerium für Internetsicherheit bedauert den verfrühten Eingriff in den deutschen Bundestagswahlkampf. Wir sind bemüht darum, in Zukunft wieder für eine bekannt hohe Qualität bei Wahlbeeinflussungen zu sorgen. Das aktuelle Missgeschick bedauern wir sehr. Bedenkliche Konsequenzen können jedoch ausgeschlossen werden. Nach Einschätzung des Ministers für Internetsicherheit (vermutlich eine Deckamtsbezeichnung) [vermutlich eine falsche Fährte. Anm. d. Red.] hätte die Maßnahme die Wahlentscheidung der Deutschen so oder so nicht massiv beeinflusst. Sie diente lediglich dazu, die Wählerinnen und Wähler in sozialen Netzwerken von wirklich wichtigen politischen Debatten abzulenken und sie weiter gegeneinander aufzuwiegeln. Dies war ohnehin erfolgreich.“

Text: adg

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen