Ein Fluss Reicher Russe (Symbolcollage) |
Moskau – Da war Dimitri Kusnezow (vermutlich ein Deckname) (21
(vermutlich ein Deckalter)) etwas zu voreilig. Vermutlich war der junge
Computerspezialist sehr aufgeregt, dass er das erste Mal im Auftrag Putins die
Wahl in einem einflussreichen Land beeinflussen sollte. Bislang durfte er sich
nur im ein oder anderen Entwicklungsland erproben. Wegen guter Leistungen hat
Putin ihn nun mit an die Bundestagswahl am 24. September beordert. Scheinbar
war die Euphorie so groß, dass Kusnezow nun ein unangenehmer Fauxpas passiert
ist: Eine kolportierende E-Mail von AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel
(vermutlich kein Deckname) erschien nun zu früh.
Die Mail enthält Aussagen, die Weidel in ein rechtsextremes Licht
rücken sollen. Geplant war die Weiterleitung an deutsche Medien zwei Tage vor
der Bundestagswahl. Doch in seinem Überschwang hat der junge Hacker die
Nachricht bereits zwei Wochen vor der Wahl an die Redaktion von „die Welt“ geschickt.
Zu früh, so Polit-Experte (vermutlich eine Deck-Berufsbezeichnung) Reinhold
Mehrweg: „Zwei Tage vor der Wahl kann das Auftauchen einer E-Mail noch einige
Wähler beeinflussen. Im Affekt lässt man sich dazu hinreißen, sein Kreuzchen
anderswo zu setzen. Doch zwei Wochen sind in der schnelllebigen
Informationswelt eine Ewigkeit. Bis dahin kann genug Zweifel an der Echtheit
der Mail gesät werden. Zudem ist das Thema bis zur Wahl längst vergessen.“
Unklar ist noch, ob es sich um eine tatsächliche Mail von Alice
Weidel handelte oder ob es sich um eine Fälschung handelt. Kusnezow möchte dazu
keine Aussage treffen: „Berufsgeheimnis“. Ohnehin spiele das gar keine Rolle,
so Mehrweg. AfD-Zugeneigte Wähler würden die Mail in jedem Fall für eine
Fälschung halten, oder aber sie würden den Inhalt sogar heimlich begrüßen.
AfD-Gegner hingegen sind auch ohne die Mail davon überzeugt, dass die
AfD-Spitzenkandidatin rechtsradikales Gedankengut vertritt. Der Meinung ist
wohl auch das Russische Ministerium für Internetsicherheit (vermutlich eine
Deckorganisation für Hackerangriffe). Auf deren Homepage erschien nun eine als
geheim eingestufte Pressemitteilung:
„Das Ministerium für
Internetsicherheit bedauert den verfrühten Eingriff in den deutschen
Bundestagswahlkampf. Wir sind bemüht darum, in Zukunft wieder für eine bekannt
hohe Qualität bei Wahlbeeinflussungen zu sorgen. Das aktuelle Missgeschick
bedauern wir sehr. Bedenkliche Konsequenzen können jedoch ausgeschlossen
werden. Nach Einschätzung des Ministers für Internetsicherheit (vermutlich eine
Deckamtsbezeichnung) [vermutlich eine falsche Fährte. Anm. d. Red.]
hätte die Maßnahme die Wahlentscheidung
der Deutschen so oder so nicht massiv beeinflusst. Sie diente lediglich dazu,
die Wählerinnen und Wähler in sozialen Netzwerken von wirklich wichtigen politischen
Debatten abzulenken und sie weiter gegeneinander aufzuwiegeln. Dies war ohnehin
erfolgreich.“
Text: adg
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