Mittwoch, 6. September 2017

Nachkommen von illegalen Einwanderen müssen gehen – Indianer fürchten um ihre Casinos



Muss gehen: Ein Wanderer-Kind (Abbildung ähnlich)



San Diego (US) – John Littlehorn (45) ist besorgt: „Was soll denn nun aus uns werden? Unser Casino lebt von den Menschen, die nach Amerika eingereist sind.“ Littlehorn, der zum Stamm der Pechanga-Indianer gehört, leitet das Casino „Kings Corner“. Bislang liefen die Geschäfte sehr gut, doch das könnte sich bald ändern. Schuld daran hat US-Präsident Donald Trump. Dieser hat beschlossen, dass die Nachfahren von illegalen Einwanderern das Land verlassen müssen.

Noch ein zusätzliches nachdenkliches Bild (Abbildung herzzerreißend)
Littlehorn ist hin- und hergerissen: „Als die Siedler damals nach Amerika kamen, haben sie sich das Land mit Gewalt genommen. Von legaler Einwanderung kann man nicht sprechen. Aber inzwischen haben wir uns doch daran gewöhnt, dass sie da sind.“ Mehr noch: die Casinos, die vielerorts von Indianern betrieben werden, leben von Touristen, aber hauptsächlich von den Nachfahren der illegalen Einwanderer. Sie bringen einen großen Teil der Einnahmen. „Außerdem haben wir sogar viele Nachkommen der Einwanderer, die in unseren Casinos arbeiten. Das sind sehr ehrliche und hart arbeitende Menschen. Wir wüssten gar nicht, wie wir den Betrieb aufrechterhalten sollten."

Trump begründete seine Entscheidung damit, dass er Arbeitsplätze für die echten Amerikaner sichern wollte. Doch Littlehorn befürchtet, dass das Gegenteil erreicht wird: „Ohne die Einnahmen von den Nachkommen der Einwanderer müssen wir bestimmt einige Casinos schließen. Und ob wir die freiwerdenden Arbeitsplätze mit unseren eigenen Leuten füllen können, bezweifle ich auch.“ Sein Appell geht deswegen direkt an den Kongress, der nun eine neue Grundlage für das Bleiberecht der Nachfahren von Einwanderern beschließen könnte. „Das wäre unsere letzte Hoffnung. Leider sitzen so wenige von uns selbst im Kongress. Aber das würde sich ja sonst auch bald ändern.“

Text: adg

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